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Welcher Elektro - Motor ist der richtige für mein Schiff

Die Frage nach der Wahl des richtigen Elektromotors wird durch die Beantwortung einiger Auswahlkriterien eigentlich sehr einfach beantwortet.

Schiffsgröße und Motorleistung:

Als groben unteren Richtwert kann folgendes angenommen werden:

  • Segelboot Süßwasser : 1.000W Leistungsabgabe / 1 Tonne Verdrängung
  • Segelboot Salzwasser:  2.000W Leistungsabgabe / 1 Tonne Verdrängung
  • Motorboot Verdränger Süßwasser:  2.500W Leistungsabgabe / 1 Tonne Verdrängung
  • Motorboot Verdränger Salzwasser:  4.500W Leistungsabgabe / 1 Tonne Verdrängung

Geschwindigkeits- / Leistungsdiagramm im Vergleich Diesel- zu E-Motor für Verdränger-Yachten

P_V Diagramm 01

In obigen Diagramm werden 2,5kW Motorleistung je Tonne angesetzt. Mit dieser Motorleistung erreicht das Schiff mit einem E-Antrieb 100% der Rumpfgeschwindigkeit. Währenddessen benötigt der Dieselmotor 170%, d.h. 4,25kW / t installierte Motorleistung um ebenfalls die Rumpfgeschwindigkeit zu erreichen.

Noch gravierend schlechter wird das Verhältnis bei niedrigeren Geschwindigkeiten. Mit 2,5kW / t, entspricht 100% Motorleistung, werden mit dem Dieselmotor lediglich 55% Rumpfgeschwindigkeit erreicht, hierfür benötigt der E-Motor gerade einmal knapp 10% Motorleistung, d.h. 250W / t.

Da auch gerade im Teillastbereich der Elektromotor eine um bis zu 300% höhere Schubkraft als der Verbrennungsmotor besitzt, ist die eigentlich geringe installierte Leistung von 2,5kW / t in allen Bedingungen ausreichend. So sind für 70% Rumpfgeschwindigkeit lediglich 20% Motorleistung, d.h. 0,5kW / t erforderlich.

Hierdurch ergibt sich auch, dass die benötigte Batteriekapazität im Normalfall nicht auf die maximale Stromaufnahme des Motors ausgelegt werden muß, sondern wesentlich geringer sein kann, da sicher niemals nur in Volllast gefahren wird.

Außenborder, Flanschmotor oder Innenborder:

Die Entscheidung, ob Außenborder, Flanschmotor oder Innenborder ergibt sich meist aus den Gegebenheiten des Schiffes von alleine. Vorteile und Nachteile haben alle drei Varianten. Wir selbst bevorzugen, so weit es realisierbar ist den Einsatz von  Einbaumotoren oder Flanschmotoren (POD-Antriebe).

 

Minn Kota

diverse 

Endura C2l

Traxxis

Riptide

Vantage 80

Außenborder 

Flansch- motor  (POD- Antrieb)

 Sail- Drive ESD

Wellen- anlage  EWD, EWG

Aquamot Trend 2,2 und größer

Aquamot Trend 1,1 und 1,6

AB-Halterung vorhanden, Motor soll leicht demontierbar sein, keine Möglichkeit eine Fernbedienung  anzubauen, keine externe Batterie möglich

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AB-Halterung vorhanden, Motor soll leicht demontierbar sein, keine Möglichkeit eine Fernbedienung  anzubauen, externe Batterie möglich

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AB-Halterung vorhanden, Motor muß nicht demontierbar sein, externe Fernbedienung  kann angebaut werden, externe Batterie möglich

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Schachtmotor, externe  Fernbedienung  kann angebaut werden, externe Batterie

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Motor kann fest angebaut werden, keine AB- halterung vorhanden, externe Batterie und Fernbedienung möglich

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Es ist bereits ein Volvo oder Yanmar Sail Drive vorhanden

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Es ist ein Wellenantrieb mit Einbaudiesel vorhanden

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Das Schiff wird noch gebaut, eine Einbaumaschine wäre möglich

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Das Schiff wird noch gebaut, keine Einbaumaschine möglich

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Vor- und Nachteile bei Außenborder, Flanschmotor oder Innenborder:

Jeder Motortyp hat natürlich seine Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gibt..

 

Vorteile

Nachteile

geeignet für

AB mit interner Batterie und Bedienung über Pinne (Torqueedo Travel, Aquamot Trend 1,1 und 1,6)

Leichte Montage, Diebstahlsicher, wenn beim Verlassen des Bootes demontiert, leichter Batterietausch durch Ersatzakku

geringe Reichweite, da geringe Batteriekapazität, geringe Motorleistung, teuer, d.h. hoher Preis je Amperestunde, unbequeme Bedienung über Pinne

Jollen, Dinghis, Angelboote, Schlauchboote

AB mit externer Batterie und Bedienung über Pinne (z.B. Minn Kota, alle Modelle, Aquamot Trend 2,2 und größer mit Stuerpinne)

Diebstahlsicher, wenn nach Törn demontiert, Reichweite nur von externer  Batterie- kapazität abhängig, relativ einfache Montage, höhere Motorleistung verfügbar

etwas aufwendiger zu montieren, unbequeme Bedienung über Pinne

kleine Segel- und Motorboote, die Möglichkeit der wassergeschützten Batterieunterbringung bieten.

AB mit externer Batterie und Fernbedienung (z.B. Aquamot Trend 2,2 und größer, Torqueedo Cruise)

bequeme Bedienung über Fernsteuerung, Reichweite nur von externer  Batterie- kapazität abhängig, relativ einfache Montage, höhere Motorleistung verfügbar

aufwendigere Montage, nicht leicht zu demontieren beim Verlassen des Bootes, daher diebstahlsgefährdet

größere Segel- und Motorboote

Flanschmotor z.B. Aquamot)

Motor kann optimiert in Schiffslängslinie montiert werden, einfache Montage, sehr gute Ruderanströmung,  größere Motorleistung verfügbar, diebstahlssicher, Reichweite nur von externer Batteriekapazität abhängig, bequeme Bedienung über Fernsteuerung, kein Platzbedarf im Schiffsinneren

erfordert Laminierarbeiten, Montage kann nur an Land erfolgen

Segel- und Motorboote

Sail-Drive (ESD)

optimaler Montageort wählbar, vergleichbar mit Einbaudiesel, hohe Motor- leistung möglich, Motor wartungsfreundlich im Schiffsinneren

sofern Fundament nicht vorhanden, Montage aufwendig. nur an Land ausführbar, hohe Investitionskosten

größere Segelyachten

Wellenanlage (EWD und EWG)

optimaler Montageort wählbar, vergleichbar mit Einbaudiesel, hohe Motor- leistung möglich, Motor wartungsfreundlich im Schiffsinneren, Möglichkeit Hybridantrieb, Rekuperation möglich

Eigentlich nur sinnvoll, wenn Fundament vorhanden und anpaßbar oder Schiffsneubau, da Montage ansonsten sehr aufwendig

größere Segel- und Motoryachten

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Redaktionsschluß 11.07.2019